Mietwohnung heizen: was wichtig ist

Die Mietwohnung heizen und es immer gemütlich warm haben: das möchte jeder.

Und dass die Heizkosten sich im Rahmen halten.

In einer Mitwohnung ist das manchmal aber gar nicht so einfach.

Was also tun?

Sie können nicht machen, was Sie wollen. Und Sie haben meistens dann ein Problem, wenn etwa die Nachbarwohnung (oder mehrere Nachbarwohnungen) nicht richtig beheizt werden.

Warum das so ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Leben in einer Mietwohnung bedeutet oft, dass man nicht komplett selbst über die Heizung entscheiden kann.

Und das führt nicht selten zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Mietern und Vermietern.

Aber keine Sorge, das Heizen in Mietwohnungen ist zwar nicht gänzlich willkürlich.

Dennoch gibt es ein paar Dinge zu beachten, um eine angenehme Wohnatmosphäre zu gewährleisten.

Heizen während der Heizperiode: Rechte und Pflichten

Die Heizperiode erstreckt sich üblicherweise von Oktober bis Ende April. In dieser Zeit muss der Vermieter sicherstellen, dass die Raumtemperaturen in der Mietwohnung tagsüber zwischen 20 und 22°C liegen können.

Nachts darf die Heizung zwischen 24 Uhr und 6 Uhr auf 18°C heruntergedreht werden, was laut Umweltbundesamt auch durchaus empfehlenswert ist.

Werbung:

Der Vermieter muss die Heizungsanlage so einstellen, dass diese Temperaturen erreicht werden können. Andere Absprachen sind nach Angaben des Deutschen Mieterbunds nicht rechtsgültig.

Mietminderung bei Kälteproblemen

Falls die vorgegebenen Raumtemperaturen nicht erreicht werden können, hat der Mieter das Recht, die Miete zu mindern.

Es ist aber wichtig, dem Vermieter Probleme mit der Heizung zu melden, damit dieser den Mangel beheben kann.

Vorher die Miete zu kürzen, ist also keine gute Idee.

Die Höhe der Mietminderung kann je nach Gerichtsentscheidung variieren, von 20 Prozent bis zu 100 Prozent bei komplettem Heizungsausfall während strenger Kälte.

Pflichten des Mieters: Behaglichkeit und Schutz

Theoretisch ist der Mieter nicht dazu verpflichtet, die Wohnung zu heizen.

Aber er muss sicherstellen, dass die Wasserrohre nicht einfrieren können und dass die Bausubstanz geschützt ist.

Außerdem ist die Bildung von Schimmel zu verhindern, was ja auch mit dem Heizen der Mietwohnung zu tun hat.

Ein ausgeglichenes Raumklima durch sachgerechtes Heizen und Lüften ist dabei entscheidend, insbesondere in der Übergangszeit.

Zudem muss der Mieter Heizungsmängel oder -ausfälle sowie weitere Schäden unverzüglich dem Vermieter melden, um schnellstmögliche Abhilfe zu ermöglichen.

Unterlässt der Mieter die Meldung eines Heizungsschadens und es entsteht dadurch ein Schaden in der Wohnung, haftet der Mieter dafür.

Mietwohnung heizen auf korrekte weise

Warmes Trinkwasser als Grundvoraussetzung

Im Gegensatz zu den Raumtemperaturen muss warmes Trinkwasser das ganze Jahr über rund um die Uhr verfügbar sein. Dies dient nicht nur dem Komfort, sondern auch dem Schutz vor Legionellen und anderen Keimen.

Der Vermieter trägt die Verantwortung dafür, dass die Trinkwassererwärmung stets funktioniert.

Heizen im Sommer: Ein Blick auf die Temperaturen

Auch außerhalb der Heizperiode dürfen die Temperaturen an kalten Tagen kurzzeitig auf 18 Grad Celsius sinken. Bei längeren Kälteperioden muss der Vermieter jedoch sicherstellen, dass die Heizung in Betrieb ist.

Die Mitwohnung heizen während der Heizperiode

Gemäß § 535 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) hat der Vermieter die Verpflichtung, die Mietimmobilie während der Heizperiode in einem zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu erhalten. Die Bewohner müssen also überhaupt in der Lage sein, dass sie die Mietwohnung heizen können.

Die Heizperiode erstreckt sich üblicherweise vom 1. Oktober bis zum 30. April. In dieser Zeit müssen die Temperaturen in der Mietwohnung den ganzen Tag so gestaltet sein, dass ein angemessener Gebrauch möglich ist.

Es ist jedoch erlaubt, die Temperaturen während der Nachtzeit zu senken.

Zum Thema angemessene Raumtemperaturen

Die als angemessen geltende Temperatur hängt von der Art des Raumes ab.

  • Wohnräume sollten bis zu 20 Grad Celsius, Badezimmer und Toiletten bis zu 21 Grad Celsius erreichen können.
  • Nachts zwischen 23:00 und 06:00 Uhr ist eine maximal erreichbare Temperatur von 18 Grad Celsius ausreichend.

Der Vermieter sollte sicherstellen, dass die Heizungsanlage so eingestellt ist, dass diese Temperaturen erreicht werden können, aber gleichzeitig individuell vom Mieter regulierbar ist.

Was Sie bei einem Heizungsausfall beachten sollten

Bei einem Heizungsausfall sollten Mieter umgehend den Vermieter oder, falls anders vertraglich geregelt, den Verwalter oder Hausmeister informieren.

Der Vermieter ist dann verpflichtet, die Heizungsanlage unverzüglich zu reparieren (oder reparieren zu lassen).

Im Einzelfall kann der Mieter auch selbst einen Handwerker beauftragen, wobei nur notwendige Arbeiten ausgeführt werden sollten.

Auch im Winter müssen Sie die Mietwohnung richtig heizen

Heizung defekt und die Rechte des Mieters

Bei aufwendigen Reparaturen oder wenn der Vermieter eine Reparatur verweigert, liegt ein Mangel vor.

In solchen Fällen hat der Mieter das Recht, die Miete zu mindern, im Extremfall sogar um bis zu 100 Prozent.

Eine fristlose Kündigung kann ebenfalls in Betracht gezogen werden.

Eine rechtliche Beratung durch einen Fachanwalt oder den Mieterschutzbund ist aber zu empfehlen, bevor Sie solche Schritte unternehmen.

Mietwohnung heizen nach eigenem Ermessen

Einige Mietverträge enthalten Klauseln, die den Mieter zur Einhaltung einer Mindesttemperatur in der Wohnung verpflichten.

Wie sieht es damit aus?

Grundsätzlich besteht keine Pflicht des Mieters, die Wohnung auf einer bestimmten Temperatur zu halten.

Allerdings sollte der Mieter die Immobilie sorgfältig behandeln, da Schäden durch Nicht-Heizen zu Schadensersatzansprüchen oder sogar zu einer Kündigung durch den Vermieter führen können.

Wenn Mietwohnungen ungleichmäßig beheizt werden

In unseren eigenen vier Wänden suchen wir Gemütlichkeit und Wärme.

Aber was passiert, wenn es stattdessen eisig kalt wird?

Ein möglicher Grund könnte der nachbarschaftliche Sparwille sein, der dazu führt, dass die Heizung heruntergedreht wird. Die Auswirkungen dieses Verhaltens auf unsere Heizkosten und Lebensqualität sind vielschichtig.

Mietwohnung heizen und der Einfluss der Nachbarwohnung

Besonders in Mehrfamilienhäusern mit dünnen, schlecht isolierten Innenwänden wirkt sich das Heizverhalten der Nachbarn auf die eigenen Heizkosten aus.

Wenn die Nachbarwohnung kalt ist, müssen angrenzende Haushalte ihre Heizungen höher drehen, um angenehme Temperaturen zu erreichen.

Dies führt nicht nur zu höheren Heizkosten, sondern auch zu einem Ungleichgewicht in der Wärmeverteilung im Haus.

Studienergebnisse zu Heizkosten

Forschungsergebnisse in diesem Bereich verdeutlichen, dass die Heizkosten in benachbarten Wohnungen signifikant steigen können, wenn eine Wohnung bewusst kühler gehalten wird.

Das zeigt, wie individuelles Heizverhalten nicht nur die eigene Wohnung, sondern auch die finanzielle Belastung der Nachbarschaft beeinflussen kann.

Mietwohnung heizen und die Gefahren des Nicht-Heizens

Wussten Sie das?

Nicht ausreichend zu heizen, bedeutet nicht nur höhere Kosten und mangelnde Behaglichkeit, sondern birgt auch ernste Risiken.

Die Mietwohnung heizen, ist also sehr wichtig.

Schimmelbildung aufgrund von Feuchtigkeit ist eine häufige Konsequenz und kann nicht nur die Bausubstanz schädigen, sondern auch ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen

Das gilt insbesondere bei Menschen mit Atemwegserkrankungen.

Ursachen für die Bildung von Schimmel

Schimmel entsteht, wenn eine dauerhaft hohe Feuchtigkeit in Bauteilen oder der Raumluft vorliegt, typischerweise bei einer relativen Luftfeuchtigkeit über 55 Prozent.

Eine zu hohe Feuchtigkeit ist die Hauptursache für Schimmelbildung, auch in Heizungsnischen.

Mögliche Ursachen für Schimmel in Heizungsnischen

  • die Heizung ist nicht warm genug, um eine durchfeuchtete Wand während der Heizperiode ausreichend zu trocknen
  • externer Wassereintritt durch beschädigte Regenrinnen, Fassadenschäden oder Rohrbrüche
  • fehlerhafte Wandkonstruktion, falsch berechnete Taupunkte bei Dämmmaßnahmen oder Wärmebrücken
  • inkorrekte Heizungsinstallation oder Funktion
  • generell eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum

Mieterpflichten: Mietwohnung heizen und lüften nach Vorschrift

Das Mietrecht verpflichtet die Mieter dazu, ihre Wohnungen sachgemäß zu nutzen, was auch angemessenes Heizen und Lüften einschließt, um Schimmelbildung und Feuchtigkeit vorzubeugen.

Besonders in den Wintermonaten ist diese Pflicht sehr wichtig, um Gebäudeschäden und gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Rechtliche Rahmenbedingungen und begrenzte Ansprüche

Interessanterweise haben Nachbarn, die unter der Kälte aus benachbarten Wohnungen leiden, kein rechtliches Mittel, um eine Beheizung zu erzwingen.

Die Pflichten eines Mieters gelten primär gegenüber dem Vermieter. Und nicht gegenüber den Nachbarn.

Dennoch kann der Vermieter einschreiten, wenn das Nicht-Heizen des Mieters das Gebäude beschädigt. Er kann im Extremfall sogar eine Kündigung aussprechen.

Kostenverteilung bei Schäden und hohen Heizkosten

Schäden, die durch das Nicht-Heizen eines Nachbarn entstehen, könnten zu höheren Nebenkosten für alle Mieter im Haus führen.

Diese Kosten können über die jährliche Nebenkostenabrechnung aufgeteilt werden.

In extremen Fällen kann das Auftreten von Schimmel und Feuchtigkeitsschäden sogar eine umfassende Sanierung notwendig machen.

Prävention und technische Lösungen

Um das Risiko hoher Heizkosten und Schäden zu minimieren, sind gewisse Maßnahmen wichtig.

Eine verbesserte Isolierung zur Reduzierung von Wärmeverlusten und regelmäßiges Stoßlüften zur Vermeidung von Feuchtigkeit und Schimmelbildung sind solche Maßnahmen.

Ein offener Dialog mit Nachbarn über Heizgewohnheiten ist wichtig, um ein gemeinsames Verständnis für die Notwendigkeit angemessenen Heizens zu entwickeln.

Außerdem können Regularien zur Wartung und Effizienz von Heizsystemen helfen, die Gesamtheizkosten für ein Gebäude zu optimieren.

Fazit zum Thema Mietwohnung heizen:

Mieter haben das Recht auf eine funktionsfähige Heizung während der Heizperiode, die in der Regel vom 1. Oktober bis zum 30. April dauert. Die erreichbaren Temperaturen müssen tagsüber 20 bzw. 21 Grad Celsius betragen und nachts 18 Grad Celsius nicht unterschreiten. Der Vermieter ist verpflichtet, Mängel an der Heizung zu beheben, andernfalls besteht das Recht auf Mietminderung. Der sorgfältige Umgang mit der Mietimmobilie, einschließlich angemessener Beheizung, ist dagegen aber eine Pflicht des Mieters.