Ist im Smartphone oder in einem anderen mobilen Gerät der Akku aufgebläht, sollten Sie vorsichtig sein. Der Akku sollte nicht mehr weiterverwendet werden, da er im schlimmsten Fall explodieren und/oder einen Brand auslösen kann. Erfahren Sie hier mehr zu den Ursachen für den aufgeblähten Akku. Lesen Sie, was zu diesem Problem führen kann. Schäden am Akku, Überladung, unsachgemäße Lagerung oder fehlerhafte Akkuverarbeitung sind oft die Auslöser.
Die Funktionsweise der Lithium-Ionen-Akkus
Um die Gründe für das Aufblähen eines Akkus zu verstehen, muss man die Funktionsweise dieser Energiequellen verstehen. Die meisten Geräte verwenden Lithium-Ionen-Akkumulatoren, die sich durch eine hohe Speichereffizienz, thermische Stabilität und einen gering ausgeprägten Memory-Effekt auszeichnen. Je nach Bauart und Typ des Akkus unterscheiden sich die Werte wie der maximal zulässige Ladestrom, der Entladestrom und die Temperaturempfindlichkeit. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Akkus beträgt etwa zwei bis drei Jahre. Ein Akku, der bei warmer Umgebungstemperatur geladen wird, verschleißt dabei aber schneller als einer, der kühl gelagert wird. Chemische Prozesse, die durch die Zusammensetzung des Akkus ausgelöst werden, führen dazu, dass die Speicherkapazität im Laufe der Zeit immer mehr abnimmt. Der Akku ist dann wesentlich schneller leer. Bei den heute üblichen Smartphones beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer etwa 800 Ladezyklen, danach nimmt die Leistung des Akkus deutlich ab und er muss ausgetauscht werden. Bei Laptops oder Notebooks kann der Akku einfach entfernt werden. Handelt es sich um modernde Smartphones oder Tablets, ist für den Ausbau und Austausch des Akkus das Öffnen des Gerätes erforderlich.
Häufige Ursachen für beschädigte Akkus
Lithium reagiert empfindlich mit Feuchtigkeit und Wasser. Wenn Wasser in die Akkuzellen eindringt, führt dies zu einer dauerhaften Beschädigung. Mechanische Einwirkungen wie Stöße, Fälle aus gewissen Höhen und Durck führen ebenfalls zu Schäden an den Akkus, die meistens zunächst unbemerkt bleiben. Bei einer starken thermischen Belastung besteht die Gefahr einer plötzlichen Explosion. Die meisten Akkus verfügen über Schutzmechanismen, um diese Explosionen zu verhindern. Falls es zu einem Kurzschluss im Inneren des Akkus kommt, darf er weder erneut geladen noch verwendet werden. Bei einem aufgeblähten Akku steigt das Risiko einer Explosion durch chemische Reaktionen im Inneren des Akkus.
Welche Akkus sind betroffen?
Grundsätzlich kann jeder Litium-Ionen-Akku betroffen sein. In den letzten Jahren wurden vermehrt Fälle von defekten und aufgeblähten Akkus gemeldet, die jederzeit explodieren können. Es gab auch schon mehrere Rückrufaktionen für defekte Akku, die in den letzten Jahren durch die Medien bekannt geworden sind. Tipp: Überprüfen Sie die Webseite des Akku-Herstellers, um festzustellen, ob Ihr defekter Akku Teil einer größeren Rückrufaktion ist. Bei bekannten Produktionsfehlern werden solche Akkus in der Regel kostenlos ersetzt.
Was sind die Gründe für aufgeblähte Akkus?
Wenn der Akku mit Gas gefüllt ist und sich aufbläht, hat dies in der Regel nichts mit der Qualität des Bauteils zu tun. Sogar bei Originalteilen kann dieses Phänomen auftreten und wird häufig durch externe Einflüsse verursacht. Es gibt verschiedene Ursachen, die dazu führen können, dass der Akku sich aufbläht.
- Unsachgemäßes und unvorschriftsmäßiges Laden (etwa in Form von Überladung, Verwendung eines falschen oder minderwertigen Netzteils)
- falsche Installation der Akkus (zum Beispiel zu nah an der Hauptplatine und damit an wärmeerzeugenden Bauteilen)
- Kurzschluss (extern durch die Elektronik, welche der Akku mit Strom versorgt oder akkuintern)
- Tiefentladung (längere Lagerung des Gerätes ohne Aufladen)
- Feuchtigkeit oder starke Temperaturschwankungen
- Defekt durch Materialfehler oder ähnliches
Akku aufgebläht und Defekt erkennen
Ist der Akku aufgebläht, geschieht das meistens nicht von heute auf morgen, sondern ist ein schrittweiser Prozess. Wenn der Akku sich durch die Gasbildung im Inneren ausdehnt, drückt er andere Komponenten weg, was ein deutliches Warnsignal ist. Sie erkennen das etwa an einem verformten Deckel an der Rückseite Ihres Smartphones oder Tablets. Es gibt jedoch auch frühere Anzeichen dafür, dass der Akku anschwillt. Achten Sie dabei auf folgende Anzeichen:
- Die Leistung des Akkus nimmt innerhalb kurzer Zeit deutlich ab.
- Sie bemerken einen leichten Geruch nach Gas.
- Dein Gerät wird beim Aufladen oder der Benutzung extrem heiß.
- Dein Display weist helle Flecken oder Stellen auf, da der Akku von innen schon stark gegen das Display drückt.
- Der Bildschirm oder die Rückseite des Geräts wölben sich nach außen.
Maßnahmen, wenn der Akku aufgebläht ist
Wenn Ihr Akku stark aufgebläht ist, entfernen Sie ihn sofort aus dem Gerät. Verwenden Sie das Gerät keinesfalls weiter mit einem beschädigten Akku und laden Sie diesen auf keinen Fall wieder auf. Bringen Sie den defekten Akku zu einem Handyshop oder Elektrofachhandel zur fachgerechten Entsorgung.
Werfen Sie den Akku nicht in den normalen Hausmüll. Es ist auch gefährlich, einen aufgeblähten Akku ins Wasser zu werfen. Einige Menschen erhoffen sich dadurch eine geringere Explosionsgefahr, aber Lithium reagiert mit Wasser, und die Gefahr einer Explosion steigt dadurch sogar. Stattdessen können Sie den aufgeblähten Akku in eine Box mit Sand legen, um ihn sicher zu entsorgen. Bestellen Sie einen neuen Akku für Ihr Gerät.
Explosionsartige Reaktion Ihres Akkus vermeiden
- Überprüfen Sie regelmäßig alle Geräte, die einen Akku verwenden.
- Laden Sie Akkus gelegentlich auf 50 % auf und stellen Sie sicher, dass das Gerät einwandfrei funktioniert.
- Kontrollieren Sie alle Geräte, wenn sie längere Zeit gelagert werden.
- Achten Sie beim Aufladen von Akkus darauf, dass Sie diese nicht überladen.
- Warten Sie nicht, bis der Akku vollständig entladen ist, bevor Sie ihn wieder aufladen, wie dies früher bei der Verwendung anderer Akkuarten gemacht wurde.
- Lagern Sie Ihre akkubetriebenen Geräte nicht in extremer Hitze oder Kälte.
- Überprüfen Sie regelmäßig den Akku auf Beschädigungen und achten Sie auf Veränderungen beim Ladeverhalten.
Fazit zu Thema Akku aufgebläht:
Wenn Ihr Akku stark aufgebläht ist, sollten Sie ihn sofort entfernen und fachgerecht entsorgen. Die Verwendung eines beschädigten Akkus birgt Explosionsgefahr. Wenn ein Akku unbemerkt in der Wohnung explodiert, kann dies zu einem Brand führen. Explodiert ein Smartphone in der Hosentasche, können lebensbedrohliche Verbrennungen zweiten und dritten Grades auftreten. Tauschen Sie den defekten Akku gegen einen neuen aus, unabhängig davon, ob es sich um einen Original- oder Nachbauakku handelt. Wichtig ist, dass die Spezifikationen des neuen Akkus mit denen des alten übereinstimmen.